Warum Wartemusik am Handy so schlecht klingt
Sie kennen das bestimmt. Sie rufen mit dem Smartphone die Hotline einer Firma an und müssen ein paar Minuten warten. Die Musik klingt einfach schrecklich, sie übersteuert, klingt extrem blechern und wird manchmal etwas leiser und dann wieder lauter. Das nächste mal rufen Sie diese Hotline vom Festnetztelefon in der Firma an und hören die Wartemusik klar und deutlich.
Aber warum?
Dies hat eine ganze Reihe von Gründen. Die heutige Mobiltelefonie hat Ihren Ursprung in den 90er Jahren, als es noch nicht hochqualitative Codecs gab und man mit wenig Bandbreite auskommen musste. Dazu sind Telefoniecodeces auf Sprache und nicht Musik optimiert. Dieser begrenzte Frequenzbereich (30Hz - 3000Hz) ist demnach für Musik nicht geeignet, es werden so einfach Frequenzen darüber und darunter abgeschnitten. Das Ergebnis ist ein "blechener" Ton.
Mit Optimierungen, und der richtigen Musikwahl kann man dem etwas entgegentreten:
- Normalisieren der Musikdateien zw -4 dB und -9 dB
- Mittels eines FFT Filters Frequenzbereiche außerhalb von 30-3000Hz wegschneiden
- Verwenden von gleichmäßigen Musikstücken, ohne große Unterschiede in Lautstärke, Bass und Höhen
Rauschuntersdrückung ("noice canceling") bei Smartphones:
Moderne Smartphones haben eine integrierte Rauschunterdrückung, die unnötige Hintergrundgeräusche herausfiltern soll. Ziel der Rauschunterdrückung ist alles zu filtern, außer Sprache. So wird leider auch Wartemusik gerne Opfer der Rauschunterdrückung. Dies macht sich dadurch bemerkbar, dass die gehörte Wartemusik lauter und leiser wird, zwischen dumpf und hell wechselt und sich einfach scheusslich anhört.
Leider gibt es dafür keine generelle Lösung. Große Mobilfunkanbieter haben auf dieses Problem schon reagiert, und die Hintergrundmusik deren Hotlines durch kurze Jingles mit Zusatzansagen ersetzt. So wird das Problem einfach umgangen, aus der Not heraus, quasi.
Folgende Tipps können wir Ihnen aber dennoch geben, auch wenn diese immer stark abhängig vom eingesetzten Musikstück sind:
- Einfache Musik: Je weniger Instrumente, desto weniger schlägt die Rauschunterdrückung an.
- Holzblasinstrumente wie Klarinette, Oboe und das Saxophone haben ein ähnliches Frequenzspektrum wie die menschliche Stimme
- Piano: Manche Pianostücke klingen am Smartphone fast gleich gut wie auf einen Festnetztelefon.